Stellungnahme der BJG Systel Frankfurt zu Aussagen von Klaus Rüffler

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

in den vergangenen Wochen haben die Aussagen von mit Klaus Rüffler, dem Geschäftsführer des Personals der DB Systel, bei dem GF-Update, für erhebliche Unruhe gesorgt. Seine Aussagen sind enttäuschend und alarmierend.

Rüffler äußerte auf Anfrage, dass der Arbeitsplatz an sich bereits genug Dank und Wertschätzung sei. Auf Nachfrage mit Hinblick auf den starken Arbeitnehmermarkt in der IT-Branche schürte er Ängste nach einer beginnenden Wende zum Arbeitgebermarkt. Klaus Rüffler meint wohl der Bahnkonzern und die Systel seien in Zukunft aufgrund der Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz auf deutlich weniger Arbeitnehmer angewiesen.
Dieser Annahme entbehrt einerseits praktischer bzw. vergleichbarer Beispiele, als auch ein Verständnis für die Realität einer komplexen und heterogenen Datengrundlage innerhalb des gesamten Konzerns.
Bisher ist KI, in Bezug auf IT-Fachkräfte, lediglich ein Hilfsmittel – kein Ersatz!

Diese Aussagen sind nur ein weiteres Zeichen der Entkopplung des Vorstands vom Tagesgeschäft, die im gesamten Konzern zu beobachten ist. So wurden der Belegschaft Sparmaßnahmen auferlegt, die in der Praxis kaum einen Cent einsparen – teils sogar im Gegenteil zu horrenden Mehrkosten führen. Als BJG Systel Frankfurt merken wir diesen Irrsinn vor allem durch die ständigen Übernahmeprobleme der Nachwuchskräfte, eingeschränkte Vernetzungsmöglichkeiten für Berufseinsteigende und einen deutlichen Qualitätsverlust bei der Aus- und Weiterbildung.

Für den aktuellen Sparirrsinn muss jedoch auch die Bundesregierung und insbesondere das FDP-geführte Verkehrsministerium Verantwortung übernehmen. Sie tragen Verantwortung für eine effektive öffentliche Daseinsvorsorge und entsprechend auch für eine belastbare, zukunftsorientierte Finanzierung der deutschen Bahn. Hier gilt es Weichen zu stellen und eine langfristige Finanzierung sicher zu stellen.

Auch wenn die Bedingungen bei der Systel staatliche Ursachen haben, kämpfen wir als BJG gegen die Einsparungen beim Personal, bei der Eingruppierung und bei der Ausbildung im Betrieb. Die Zukunft der Bahn ist nicht weniger relevant als die Kriegstüchtigkeit der Bundeswehr. Es ist Zeit für Veränderung, und dazu müssen wir alle gewerkschaftlich aktiv werden!

Wer gegen diesen von oben verordneten Sparirrsinn aktiv werden möchte, kann sich mit uns in der Betriebsjugendgruppe Systel Frankfurt oder in der jeweiligen lokalen Betriebsgruppe der EVG vernetzen.

Wir als starke und wertvolle Arbeitnehmende müssen dem Vorstand einmal wieder zeigen, wer im Bahnkonzern den Wert schöpft!

In Solidarität, eure Betriebsjugendgruppe Systel Frankfurt